Immer häufiger kommt es zu Vorfällen mit präpariertem Futter. Erst im September ist im Bereich Ernegg ein Hund an einem gefressenen Köder verstorben.
Diese hinterhältigen Taten, bei denen mit Gift oder scharfen Gegenständen bestücktes Futter in öffentlichen Bereichen ausgelegt wird, sind nicht nur gefährlich für Hunde, andere Tiere und Kinder, sondern auch eine Straftat, die mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe bis zu 25 000 Euro geahndet wird. In diesem Artikel werden wir uns mit den Motiven der Täter, den Anzeichen einer Köderaufnahme und möglichen Präventionsmaßnahmen auseinandersetzen.
Die Motive der Täter
Die Absichten hinter Giftköder-Angriffen variieren, aber oft handelt es sich um individuelle Gründe. Einige Täter haben psychische Probleme, die sie dazu treiben, unschuldige Tiere zu quälen. Andere handeln möglicherweise aus Rachemotiven, sei es aufgrund von Nachbarschaftsstreitigkeiten oder persönlichen Konflikten. Andere wiederum lehnen die Hundehaltung im Gemeindebereich generell ab, da sie sich an der Lärmbelästigung durch Dauergebell oder der zunehmenden Verschmutzung durch Hundekot stören. Manche der Täter mögen schlichtweg keine Tiere in ihrer Umgebung und versuchen, diese loszuwerden – egal wie.
Mögliche Symptome einer Vergiftung/ innerlichen Verletzung
- Starkes Hecheln und Speicheln
- Erbrechen/ Durchfall
- Taumeln/Lethargie/Bewusstlosigkeit
- Blasse Schleimhäute und veränderte Pupillen
- Blut im Maul/Stuhl/Erbrochenem
- Starke Schmerzen
Was tun?
Im Ernstfall zählt jede Minute! Sofort einen Tierarzt oder eine Tierklinik anrufen, Notfall ankündigen und losfahren. Nur eine sofortige Behandlung kann das Leben deines Hundes retten.
6 Tipps wie du deinen Hund schützen kannst
Das Anti-Giftköder-Training für Hunde ist eine wichtige Maßnahme, um deinen Vierbeiner vor potenziell gefährlichen Substanzen zu schützen. Hier zeigen wir dir, aus welchen Bausteinen das Training besteht:
1. Gut sitzende Signale
Dein Hund sollte grundlegende Signale wie „Sitz“, „Platz“, „Komm“, „Aus“ und „Lass es“ beherrschen und gerne ausführen. Diese Grundlagen sind entscheidend, um in potenziell gefährlichen Situationen schnell reagieren zu können.
2. „Aus“ und „Lass es“
Diese Tabuwörter sind besonders wichtig, um den Hund daran zu hindern, unbekannte Substanzen oder Gegenstände vom Boden aufzunehmen.
3. Rückruf
Dein Hund ist auch unter Ablenkung zuverlässig abrufbar, egal ob beim Schnüffeln in der Wiese, beim Toben mit Kumpels oder wenn etwas lecker duftet…
4. Alternativen etablieren
Dein Hund sollte lernen, dass er nicht alles fressen muss, was er findet. Dazu muss er verstehen, dass sein Zweibeiner immer eine leckere Alternative parat hat.
5. Sinnvolle Beschäftigung
Einige Hunde gehen aus Langeweile und Unterforderung auf die Suche nach Fressbaren. Andere wiederum haben schlichtweg gelernt, dass spätestens, wenn sie etwas Unbekanntes fressen, ihr Besitzer sich mit ihnen beschäftigt (auch Schimpfen ist Aufmerksamkeit 😉). Hier kann durch sinnvolle geistige und körperliche Beschäftigung wie Nasenarbeit, Jagdersatztraining oder Apportieren der Vierbeiner artgerecht ausgelastet werden, sodass er sich keine ungesunden Ersatzbeschäfitigungen mehr suchen muss.
TIPP: Bring deiner Schnüffelnase bei, Leckeres anzuzeigen. Richtig beigebracht, macht das den Hunden viel Spaß!
Auch Suchspiele mit Futter oder Dummys sind eine tolle Auslastung und keineswegs verboten beim Anti-Giftköder-Training! Wichtig dabei:
- Lass deinen Hund dabei zu schauen, währen du eine Fährte legst oder ein Spieli versteckst, so weiß er, dass es von dir kommt
- Erst nach einem gut trainierten Startsignal (z.B.: Such) darf dein Hund mit dem Schnüffeln beginnen und durch ein Endsignal wird die Übung beendet
- Suche dir Orte aus, an denen du sicher bist, dass keine Giftködergefahr besteht
6. Fressschutz
Ein gutsitzender Maulkorb mit Fressschutz (den der Hund kennt und gerne trägt), ist eine hilfreiche Unterstützung, wenn man am Anfang des Trainings steht oder in einem stark gefährdeten Gebiet unterwegs ist.
Je früher, desto besser!
Im Idealfall bringst du deiner Fellnasen schon im Welpenalter bei, nichts ohne Erlaubnis vom Boden zu fressen. Aber auch bei älteren Hunden oder scheinbar unbelehrbaren „Staubsaugernasen“ ist ein Anti-Giftköder-Training sinnvoll.
Wir von der Hundeschule WauWauClub unterstützen euch dabei gerne!
Auf entspannte Gassirunden!